Aktionstag "Wissen fürs Leben"
von den Studierenden Christian Fütterer, Klaus Frischholz und Stephan Lautenschlager

Knapp 50 Schüler der vierten Klassen der Albert-Schweitzer-Grundschule aus Weiden erlebten einen spannenden und lehrreichen Tag am Staatsgut Weiden-Almesbach. Im Rahmen des Faches Persönlichkeitsbildung – Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit – der Höheren Landbauschule Weiden-Almesbach hatten die Schüler die Gelegenheit, die vielfältigen Aspekte der Landwirtschaft an sechs verschiedenen Stationen hautnah zu entdecken.

Vom Rohstoff zum Endprodukt: Ein praktisches Erlebnis
Bei der Station Produktverarbeitung konnten die Kinder hautnah erleben, wie aus einfachen Rohstoffen wie Getreide und Milch die beliebten Lebensmittel entstehen. Unter Anleitung eines Studierenden der Höheren Landbauschule durften die jungen Besucher selbst aktiv werden. Sie schüttelten Sahne, um daraus frische Butter herzustellen, und konnten diese anschließend direkt verkosten – ein Geschmackserlebnis, das die Kinder begeisterte. Außerdem durften sie mit einer Mühle selbst Mehl mahlen und so den Weg vom Getreide zum Mehl nachvollziehen. Dabei erfuhren sie, welche Arbeitsschritte notwendig sind, um schließlich ein frisches Brot zu backen.
Der Lebensweg einer Kuh
Ein weiterer Höhepunkt war die Kälberstation, wo die Schüler den Lebenszyklus eines Kalbes bis zur ausgewachsenen Milchkuh nachvollziehen konnten. Die Bedeutung der Erstmilch des Muttertieres – die sogenannte Biestmilch – für die neugeborenen Kälber wurde ebenso erklärt wie die richtige Fütterung und Haltung der Tiere.
Tierhaltung hautnah: Fütterung und Melken
Bei dem Themenbereich Tierhaltung lernten die Schüler die wichtigsten Futtermittel für Kühe kennen. Grassilage, Maissilage, Heu und Schrot standen auf dem Lehrplan. Die Studierenden erklärten, welche Nährstoffe die Tiere benötigen und wie wichtig eine ausgewogene Ernährung für die Gesundheit der Kühe ist. Besonders interessant war die Demonstration des täglichen Wasserverbrauchs einer Kuh, welcher bis zu 150 Liter pro Tag betragen kann. Im Anschluss an die Fütterung ging es um das Melken. Zunächst wurde den Schülern das automatische Melksystem vorgestellt.

„Durch moderne Technik wird das Melken heute viel einfacher und effizienter“, erklärte ein Studierender. An einem speziellen Kuhgestell durften die Kinder schließlich selbst Hand anlegen und das Handmelken ausprobieren. Diese praktische Erfahrung machte den Kindern nicht nur Spaß, sondern vermittelte auch ein Verständnis für die tägliche Arbeit eines Landwirtes.

Biogas: Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft
Auch die Themen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien kamen nicht zu kurz. Für die Station Biogas hatten die Studierenden der Höheren Landbauschule im Vorfeld mit Hilfe einer Flasche und einem Luftballon eine kleine Biogasanlage nachgebaut. Mit diesem Model wurde den Kindern die Funktion und der Aufbau solch einer Anlage erklärt. Als weiterer Punkt dieser Station wurden die Nutzen ein solcher Anlage dargelegt. Diese liegen in der Reststoffverwertung von Futterresten aus der Tierhaltung, der Energie und Stromgewinnung, so wie der Veredelung von Düngern wie zum Beispiel Mist. Ein Blick in den Fermenter und den Motorraum der Anlage in Almesbach rundete die spannende Einführung in die Welt der erneuerbaren Energien ab.
Technik in der Landwirtschaft
Bei dem Thema „Technik in der Landwirtschaft“ erfuhren die Schüler, wie GPS-Technologie die Arbeit auf dem Feld revolutioniert. Anhand eines Videos und praktischer Beispiele konnten sie nachvollziehen, wie präzise Maschinen heutzutage gesteuert werden können. So wurde zum Beispiel eine kleine Fahrbahn mit Holzlatten dargestellt, durch die ein ferngesteuerter Traktor fuhr. Ein Studierender erklärte hierzu: „Durch GPS wird die Maschinen wie auf Schienen gelenkt.“ Das große Highlight war zum Schluss, das Probesitzen auf einem echten Traktor.
Pflanzenschutz: Der Arzt für Pflanzen
An der Station Pflanzenbau lernten die Schüler wie Landwirte Pflanzen schützen und gesund erhalten. Sie durften verschiedene Pflanzenarten wie Raps, Weizen und Gerste bestimmen und erfuhren, warum Pflanzenschutzmittel für die Landwirtschaft so wichtig sind – fast wie Ärzte für die Pflanzen.
Ein gelungener Abschluss mit Gummibärchen und Brotzeit
Der Tag endete in der Demohalle des Staatsguts, wo die Schüler für ihre aktive Teilnahme mit einer Tüte Gummibärchen belohnt wurden. Eine Brotzeitdose mit Joghurt, selbst gemachten Broten mit Butter und Schnittlauch sorgte für eine wohlverdiente Stärkung. Ein Schüler fragte am Ende, ob er im nächsten Jahr wieder teilnehmen dürfe – ein Beweis dafür, wie sehr die jungen Gäste den Tag genossen haben.