Am Freitag, den 24.02.2023 durften die Studierenden der Höheren Landbauschule den Betrieb der Familie Eibisch in Kaibitz bei Kemnath besichtigen. Diese Exkursion wurde von ihnen bereits mit Spannung erwartet, da sich der Betrieb durch seine vielen Standbeine enorm von der Masse der Landwirtschaften abhebt. Des Weiteren ist der Betriebsleiter Ely Eibisch der Vizepräsident des Bayerischen Bauernverbands und setzt sich für die Höfe in Bayern ein.
Der Tag begann auf der Hofstelle der Familie Eibisch, auf welcher Ely Eibisch zuerst seinen Werdegang und den BBV vorstellte. Die Besonderheit des Betriebs ist, dass das landwirtschaftliche Anwesen ein ehemaliger Gutshof ist und dazu 90 Hektar eigene Nutzfläche gehören. "Der Gutshof hat aber nicht nur Vorteile, da der Erhalt der teils denkmalgeschützten Gebäude sehr aufwändig und kostspielig ist", erklärt Eibisch.
An der Hofstelle selbst betreibt seine Frau eine Gaststätte. Früher hatte der Betrieb eine Mutterkuhhaltung, diese wurde aber vor mehreren Jahren eingestellt. Der ehemalige Stall dient nun als Lagerhalle.
Die Familie Eibisch setzt ihren Schwerpunkt auf Energieproduktion. Deshalb haben sie mittlerweile zwei Freiflächen-Photovoltaikanlagen mit insgesamt 4 Megawatt Leistung gebaut. Diese beiden Anlagen stehen auf einem Acker hinter der Hofstelle, welcher laut Eibisch als landwirtschaftliche Fläche ungeeignet ist.
Nach der Besichtigung der Biogasanlage Stand die Vererdungsanlage des Betriebs Eibisch auf dem Plan. Die in 2003 gebaute Klärschlamm-Vererdungsanlage umfasst mittlerweile vier verschiedenen Becken mit jährlich 8.000 m³ Klärschlamm. Darin vererden Eibisch und seine acht Mitarbeiter den Klärschlamm aus über 40 umliegenden Gemeinden. Die Becken werden mit Schilf bepflanzt und nach 15 Jahren Befüllung mit einem Bagger entleert. Der dabei geborgene Kompost wird dann auf einer Nachlagerungsfläche noch ein Jahr gelagert und mehrere Male umgesetzt, bevor er als Düngemittel in den Verkauf geht. Der Teil des Klärschlamms, der die Grenzwerte für die Vererdung nicht einhalten kann, wird in einer Trocknung getrocknet und anschließend in einer Müllverbrennungsanlage verbrannt.