Studierende schildern ihre Erfahrungen
Onlineseminar: "Wo soll es mit mir und meinem Betrieb hingehen?"

Frau blickt in die Ferne und schirmt mit der Hand die Sonne ab © Kzenon - stock.adobe.com

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Eigens für die zukünftigen Agrarbetriebswirte der Höheren Landbauschule Weiden-Almesbach veranstaltete das Haus der Bayerischen Landwirtschaft Herrsching ein zweitägiges Online-Seminar mit dem Thema "Wo soll es mit mir und meinem Betrieb hingehen? Ziele und Visionen in herausfordernden Zeiten". Zwei Studierende schildern ihre Erfahrungen.

Durch die beiden Seminartage Anfang Februar 2021 begleitete die Studierenden Coach und Trainerin Martina Grill. Zu Beginn des ersten Tages erläuterte jeder seine Ziele im Rahmen des eigenen Business- Planes.

Die Ziele werden hauptsächlich durch unsere eigenen Wertvorstellungen geprägt. Um seine Werte als Entscheidungsgrundlage nutzen zu können, ist es im ersten Schritt notwendig, sich seiner eigenen Werte bewusst zu werden. Unser persönliches Werte-Ranking beeinflusst unbewusst praktisch jede unserer Entscheidungen und unser Handeln. Nach der konkreten und persönlichen Definition der zehn wichtigsten Werte in absteigender Reihenfolge, können nun zukünftige Entscheidungen bewusst basierend auf den eigenen Wertvorstellungen getroffen werden.

Freuds Eisbergmodell

Diese Theorie wird basierend auf Freud durch das Eisbergmodell beschrieben: Unsere Entscheidungen werden nicht nur rational durch Daten und Fakten beeinflusst, sondern auch zu einem sehr großen Anteil durch unsere Wertvorstellungen. Das persönliche Werte-Ranking erleichtert die Erstellung von Zukunftsvisionen, aus welchen sich dann langfristige Ziele ableiten lassen. Die nächste Aufgabe bestand darin, diese klar und konkret zu formulieren.
Außerdem stellte Martina Grill das Lebensbalance-Modell vor, das uns dabei helfen kann, die vier wichtigsten Bereiche des Lebens - Beruf und Finanzen, Familie und soziale Kontakte, Gesundheit und Fitness sowie persönliche Entwicklung - ins Gleichgewicht zu bringen.

Zukunftsvisionen formulieren

Am zweiten Seminartag durften wir unsere Zukunftsvisionen vorstellen und in der Gruppe besprechen. Danach erläuterte uns Trainerin Grill die 635-Methode, eine Kreativitätstechnik, die ein Problemlösungsverfahren zur Erzeugung von neuen, ungewöhnlichen Ideen in einer Gruppe von Menschen fördert. Bei Anwendung der Methode 635 erhalten sechs Teilnehmer ein jeweils gleich großes Blatt Papier. Dieses wird mit drei Spalten und sechs Zeilen in 18 Kästchen aufgeteilt. Jeder Teilnehmer wird aufgefordert, in der ersten Zeile zu einer gegebenen Fragestellung drei Ideen (je Spalte eine) zu formulieren. Jedes Blatt wird nach angemessener Zeit von allen gleichzeitig im Uhrzeigersinn weitergereicht. Der Nächste soll versuchen, die bereits genannten Ideen aufzugreifen, zu ergänzen und weiterzuentwickeln. Somit können durch diese Methode innerhalb von 30 Minuten 108 neue Ideen entstehen. Mit Hilfe dieser Methode definierte anschließend jeder drei persönliche Zwischenziele, welche in den nächsten drei Wochen umgesetzt werden sollen. "Wir sind auf dem Weg!"

Ein Beitrag der Studierenden Christian Feneis und Sebastian Schiml.