Bodenschutz und Honighoheiten
Almesbacher Bodenschutztag in diesem Jahr mit neuem Konzept

Am 20. Oktober 2020 fand der Bodenschutztag mit neuem Konzept statt. Aufgrund der geltenden Corona-Einschränkungen war die Teilnehmerzahl stark begrenzt.

Eingeladen wurden unter anderem die ersten Semester der Landwirtschaftsschulen Weiden und Nabburg. Wenige Tage vor der Veranstaltung wurde die Stadt Weiden allerdings zum Risikogebiet erklärt, sodass nur die Studierenden aus Weiden mit Mund-Nasen-Schutz zum Bodenschutztag am Staatsgut erscheinen durften.

Durchgeführt wurde der Nachmittag diesmal von den 13 Studierenden der Höheren Landbauschule Almesbach, die in den Jahren vorher selbst als Studierende der Landwirtschaftsschule zu Gast auf dem Bodenschutztag waren. Unter Leitung von Pflanzenbau-Lehrer Mathias Beutner erarbeitete die Klasse ein ansprechendes Programm mit fünf unterschiedlichen Stationen rund um das Thema Boden. Nach der Begrüßung vor der Demohalle wurden die Teilnehmer in Kleingruppen und anschließend auf die verschiedenen Stationen aufgeteilt. Das Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Weiden sowie der Erzeugerring für landwirtschaftliche pflanzliche Qualitätsprodukte Oberpfalz hatten hierfür einige Geräte sowie Anschauungsmaterial bereitgestellt.

Wenn der Regen auf den Boden fällt

Ein Regensimulator, unter welchem verschieden bedeckte Bodenoberflächen simuliert wurden, zeigte deutlich, wie der Bodenerosion bei Starkregen mit Zwischenfrüchten vorgebeugt werden kann. Wie möglichst schnell möglichst viel Wasser vom Boden aufgenommen werden kann, wurde mit Versickerungsringen verdeutlicht. Auch Verdichtungen im Boden haben Einfluss auf dessen Fruchtbarkeit sowie Wasseraufnahmekapazität. Mit einer Bodendrucksonde können diese Verdichtungen sichtbar gemacht werden. Die Biodiversität, welche insbesondere in den letzten Jahren eine größere Rolle spielt, war Teil einer weiteren Station. Allgemeine Fakten zum Bodenleben, wie man dieses fördern kann, dabei sogar CO2 binden und so aktiv dem Klimawandel entgegenwirken kann, wurde den Studierenden ebenfalls anschaulich erläutert. Die Bodenansprache und zukunftsfähige Saatverfahren zur wassersparenden Bewirtschaftung waren das Thema der letzten Station.

Zwischenfruchtversuch

Durchführung der Stationen war auf einer Fläche direkt vor dem Staatsgut. Auch Themen wie Grundwasserentlastung durch Nährstoffentzug der Zwischenfrüchte sowie Einsparung von Pflanzenschutzmitteln und Dünger wurden besprochen. Die Gäste konnten sich aktiv beteiligen und ihr bereits gesammeltes Wissen einbringen. Die angehenden Agrarbetriebswirte der HLS vervollständigten bei Bedarf noch fehlende Inhalte. Andreas Kiener, Betriebsleiter des Staatsgutes Almesbach, legte auch in diesem Jahr einen Zwischenfruchtversuch auf einem Acker an. Vertreter von Saatgutfirmen waren ebenfalls anwesend und konnten die Eigenschaften ihrer Produkte aufzeigen und Fragen zu den Mischungen beantworten. Das Feld mit den verschiedenen Zwischenfrüchten ist ausgeschildert und kann bei Interesse besichtigt werden.

Überraschungsbesuch

Am Schluss wartete noch eine Überraschung auf alle Teilnehmer: Am Bienenlehrpfad direkt neben dem Staatsgut erläuterte Hans Koller vom Imkerverein Weiden an einem Lehrbienenstand Fakten zur Imkerei. Trotz weiter Anreise aus Südbayern waren die beiden Produkthoheiten, Honigkönigin Katharina II. und Honigprinzessin Alexandra, auf Anregung des Bezirksvorstandes der Jungbauernschaft Oberpfalz, gekommen, um die Studierenden über die Vor- und Nachteile einer blühenden Zwischenfrucht für die Honig- und Wildbienen aufzuklären.

Ehrengast aus dem Ministerium

Als Ehrengast am Bodenschutztag war Dr. Michael Karrer, Ministerialrat und Referatsleiter Bildung und Schulwesen im bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten nach Almesbach gekommen, um den Studierenden den Schulversuch mit engerer Verzahnung von Landwirtschaftsschule und Höherer Landbauschule im Detail zu erklären. "In den kommenden zwei Jahren seid ihr die wichtigsten landwirtschaftlichen Fachschulen Bayerns", mit dieser Einschätzung von Dr. Karrer zum bayernweit einzigartigen Pilotprojekt zwischen LWS Weiden und HLS Almesbach sind in den nächsten Jahren viele Augen auf die beiden Schulen in Weiden gerichtet.

Positive Resonanz kam von allen Seiten. Dass an den letzten Bodenschutztagen einiges bei den damaligen Studierenden hängen geblieben ist, zeigte schon die perfekte Durchführung der HLS-Schüler.